Sonstige Nachrichten
Im März 1920 wurde ein Ortsverein der Deutsch‑Hannoverschen Partei gegründet. Den Vorstand bilden die Landwirte Claus Rosenbrock, Johann Holst und Christoph Danker.
Am 15. März 1923 gründete man eine »Hilfsgemeinschaft bei Brandschäden«, der die meisten Einwohner beitraten. Man verpflichtete sich, dem Brandgeschädigten 1. dessen Vieh den Winter hindurch zu füttern, 2. unentgeltlich Hand‑ und Spanndienste beim Aufräumen des Bauplatzes und bei der Materialanfuhr zum Neubau zu leisten und 3. eine Entschädigung in Höhe von 25 Prozent des Brandkassenwertes aufzubringen. Dieser Verein wurde inzwischen aufgelöst.
Die Reichstagswahl vom 4. Mai 1924 hatte folgendes Ergebnis: Deutsch‑Hannoversehe Partei 122, Demokraten 2, Deutschnationale Volkspartel 4, SPD 4, zersplittert 5 Stimmen. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 164.
Am 10. August 1925 wurde durch Blitzschlag das Wohnhaus des Landwirts Heinrich Meyer eingeäschert.
Im Sommer 1928 hatte Hymendorf 300 Einwohner, die sich auf 59 Haushaltungen verteilten: 54 Landwirte (von denen fünf ein Nebengewerbe betreiben), 2 Handwerker (Zimmerleute), 2 Arbeiter und 1 Beamter (Lehrer).
Am 1. 10. 1928 wurde der sog. Fahlenbruch von der Gemeinde Flögeln nach der Gemeinde Hymendorf umgemeindet und die hiesige Gemarkung um annähernd 150 ha vergrößert. Die im Eingemeindungsgebiet liegenden Höfe der Landwirte Karl Buddendieck und Heinrich Wiehe erhielten die Hausnummern 62 und 63. Die Zahl der Wohngebäude Hymendorfs belief sich am 1. 10. 1928 auf 57, da die Anbaustellen Nr. 17, 19, 20, 21, 22 und 23 zu der Zeit unbebaut waren.
Der strenge Winter 1928/29 machte sich sehr unliebsam bemerkbar. Wegen des von Mitte Dezember bis Anfang März anhaltenden Frostes trat bald ein großer Mangel an Tränkwasser für das Vieh auf. Einige Einwohner tauten wochenlang Schnee auf, um den notwendigen Wasserbedarf sicherzustellen, andere mußten das Wasser weit heranholen. im Januar und Februar trat hier die Grippe epidemisch auf. Es gab Häuser, in denen sämtliche Familienmitglieder erkrankten und das Bett hüten mußten. Nachbarn übernahmen die Betreuung und versorgten auch das Vieh.
Das Jahr 1929 stand im Zeichen der am 16. Juni festlich begangenen Feier des 100jährigen Dorfbestehens.
Im Oktober 1929 wurde ein SPD-Ortsverein gegründet. Vorsitzender ist Nikolaus Bentz.
Zur besonderen Freude aller ließ sich im April 1930 auf dem Hause Jürgens (Nr. 3 7) ein Storchenpaar nieder. Es dürften die ersten Störche sein, die sich hier seit Ortsbestehen ein Nest bauten, da ältere Einwohner sich dessen nicht erinnern können. Im Laufe des Sommers wurden drei junge großgezogen. Die Störche nisteten hier fünf Jahre (bis 1934). Eine notwendige Dachreparatur veranlaßte sie zum Abwandern.
Am 30. 4. 1930 wütete ein großer Heide- und Moorbrand zwischen Flögeln, Fickmühlen, Hymendorf und Neuenwalde und gefährdete zeitweilig einige hiesige Gehöfte.
Die Gründung einer junglandbund-Ortsgruppe, der 22 junge Leute beitraten, erfolgte am 4. Mai 1930. Vorsitzender wurde Jungbauer Hinrich Brüning (Nr. 33).
Am 24. Juli 1930 wurden Wohnhaus und Scheune des Gastwirts Thoden durch Feuer eingeäschert. Dabei verbrannten auch sämtliche Geräte des TSV.
Eine Werbeveranstaltung des »Stahlhelm« fand am 3. Mal 1931 statt. Anschließend erfolgte die Gründung einer Ortsgruppe, zu deren Führer Gemeindevorsteher Hermann Runne gewählt wurde.
1932 hatten die Hymendorfer Landwirte eine gute Ernte. Bei den Preisen machte sich der wirtschaftliche Niedergang immer stärker bemerkbar. So erhielt man für 1 Zentner Winterkartoffeln frei Haus in den Unterweserstädten nur 2 Mark. Der Torfabsatz ging infolge der Notlage der Städter zurück. Die Viehpreise sanken. Das Bettlerunwesen nahm zu. Dies alles wirkte sich bei den politischen Wahlen aus.
Reichstagswahl am 5. März 1933: NSDAP 115, SPD 16, Zentrum 1, KPD 2, Dtsch. Harm. Partei 3, Kampffront schwarz-weiß-rot 33 Stimmen (196 Wahlberechtigte).
Volkszählung am 16. 6. 1933: 323 Einwohner, davon 170 männliche und 153 weibliche,
Reichtagswahl am 12. 11. 1933: gültig für die NSDAP 180, ungültig 4 Stimmen, 10 Nichtwähler.
Im August 1934 legt Hermann Runne sein Amt als Gemeindevorsteher nieder. Zum Gemeindeschulzen wird Hinrich Hanschen, Nr. 3, bestellt.